Bei Malaria spielt die Milz eine entscheidende Rolle beim Filtern und Entfernen malariainfizierter roter Blutkörperchen aus dem Blutkreislauf. Die Milz enthält spezialisierte Immunzellen, sogenannte Makrophagen, die Fremdpartikel, einschließlich infizierter roter Blutkörperchen, verschlingen und zerstören. Mit fortschreitender Malaria-Infektion besteht ein erhöhter Bedarf an der Milz, eine große Anzahl infizierter roter Blutkörperchen zu beseitigen. Dies führt zu einer Vergrößerung der Milz, die als Splenomegalie bezeichnet wird, da das Organ versucht, mit der fortschreitenden Zerstörung und Entfernung infizierter Zellen Schritt zu halten.
Sichelzellenanämie
Sichelzellenanämie ist eine angeborene Bluterkrankung, bei der abnormale sichelförmige rote Blutkörperchen den Blutfluss in kleinen Blutgefäßen behindern, was zu verschiedenen Komplikationen führt. Die vergrößerte Milz bei Sichelzellenanämie ist eine Folge mehrerer Faktoren:
Unreife rote Blutkörperchen :Bei der Sichelzellenanämie gibt das Knochenmark unreife rote Blutkörperchen in den Blutkreislauf ab. Diese unreifen roten Blutkörperchen sind anfälliger für die Zerstörung durch die Milz, was zu einer vermehrten Entfernung und anschließender Vergrößerung des Organs führt.
Hämolyse :Sichelförmige rote Blutkörperchen sind zerbrechlich und haben im Vergleich zu normalen roten Blutkörperchen eine kürzere Lebensdauer. Dies führt zu einer übermäßigen Zerstörung der roten Blutkörperchen, einem Prozess, der als Hämolyse bezeichnet wird. Die Milz ist für die Beseitigung der beschädigten und zerfallenen roten Blutkörperchen verantwortlich, was zu deren Vergrößerung führt.
Stillstand und Stau :Sichelförmige rote Blutkörperchen neigen dazu, sich zu verklumpen und an den Wänden kleiner Blutgefäße anzuhaften, was zu Verstopfungen und vermindertem Blutfluss führt. Diese Stauung und Stauung kann zu Hypoxie (niedriger Sauerstoffgehalt) und Entzündungen in der Milz führen und so zu deren Vergrößerung beitragen.
Extramedulläre Hämatopoese :In einigen Fällen von Sichelzellenanämie kommt es zu einer Funktionsstörung des Knochenmarks, sodass es nicht mehr in der Lage ist, ausreichend gesunde rote Blutkörperchen zu produzieren. Als Kompensationsmechanismus kann die Milz mit der Produktion roter Blutkörperchen beginnen, ein Vorgang, der als extramedulläre Hämatopoese bezeichnet wird. Diese zusätzliche Arbeitsbelastung trägt zur Vergrößerung der Milz bei.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine vergrößerte Milz zwar ein charakteristischer Befund sowohl bei Malaria als auch bei Sichelzellenanämie sein kann, die zugrunde liegenden Ursachen und Mechanismen der Splenomegalie bei diesen beiden Erkrankungen jedoch unterschiedlich sind.
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