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Wie wurde der Blutzucker vor der Messung getestet?

Wie wurde der Blutzucker vor der Messung getestet?

Vor der Erfindung von Blutzuckermessgeräten wurde der Blutzuckerspiegel mit verschiedenen, komplexeren und zeitaufwändigeren Methoden gemessen. Hier sind einige historische Methoden zur Messung des Blutzuckers vor der Einführung von Messgeräten:

Benedicts Test:

Dieser qualitative Test wurde 1908 von Stanley Ross Benedict entwickelt und diente zum Nachweis von Glukose in Urinproben. Dabei wurde dem Urin Benedicts Reagenz (eine Mischung aus Kupfersulfat, Kaliumthiocyanat und Natriumcarbonat) zugesetzt. Das Vorhandensein von Glukose im Urin würde zu einer Farbveränderung der Lösung führen. Die Intensität der Farbveränderung zeigte die ungefähre Glukosekonzentration an.

Fehlings Test:

Ähnlich wie der Benedict-Test wurde auch der Fehling-Test, der in den 1840er Jahren vom deutschen Chemiker Hermann von Fehling entwickelt wurde, zum Nachweis von Glukose im Urin eingesetzt. Dabei wurde dem Urin Fehling-Reagenz (eine Mischung aus Kupfersulfat und Kaliumhydroxid) zugesetzt. Wenn Glukose vorhanden wäre, würde sie mit den Kupferionen reagieren und einen ziegelroten Niederschlag aus Kupferoxid bilden.

Hagedorn-Jensen-Methode:

Diese quantitative Methode wurde in den 1920er Jahren von Hans Christian Hagedorn und Poul Aage Jensen entwickelt und diente zur Messung des Blutzuckerspiegels. Dabei wurden Proteine ​​aus einer Blutprobe mit Zinksulfat und Kaliumferrocyanid ausgefällt, die Mischung dann filtriert und das Filtrat mithilfe eines Titrationsverfahrens mit einer Standard-Kaliumpermanganatlösung auf Glukosegehalt analysiert. Die Menge an Permanganat, die zur Oxidation der Glukose im Filtrat erforderlich ist, gibt Aufschluss über den Blutzuckerspiegel.

Somogyi-Nelson-Methode:

Eine weitere quantitative Methode, die in den 1930er Jahren von Michael Somogyi und Nels Paul Nelson entwickelt wurde, beinhaltete ebenfalls die Ausfällung von Proteinen aus einer Blutprobe. Bei dieser Methode wurde dem Filtrat eine Kupfersulfatlösung zugesetzt, um einen Kupfer-Glucose-Komplex zu bilden. Anschließend wurde der Komplex oxidiert und die Menge an reduziertem Kupfer durch Titration mit einer Natriumthiosulfatlösung bestimmt. Der Blutzuckerspiegel konnte anhand der benötigten Thiosulfatmenge berechnet werden.

Diese historischen Methoden erforderten Laborausrüstung, Chemikalien und qualifizierte Techniker, was die Blutzuckermessung zu einer herausfordernden und zeitintensiven Aufgabe machte. Die Entwicklung von Blutzuckermessgeräten mit elektrochemischen Sensoren revolutionierte die Blutzuckermessung und machte sie für Menschen mit Diabetes einfacher, schneller und zugänglicher.

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